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CD Review Claus Grabke - Dead Hippes/Sad Robot
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Claus Grabke – Dead Hippies / Sad Robot (Nois-O-Lution)
 Dead hippies: Der böse, harte Teil dieser von Gegensätzen geprägten Doppelplatte hat Druck, klingt nach ehrlich erspieltem Schweiß und ist wohl das, was nicht nur landläufig als Rockmusik bezeichnet wird. Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang, mehr ist da nicht, mehr braucht man nicht. So weit, so gut.
Zwölf Portionen – das Wort möge hier nicht negativ verstanden – Schweinerock alleine genügen jedoch nicht, um im Zusammenspiel mit dem ruhigen Gegenpart zu überzeugen, denn nur Gegensätzlichkeit macht noch keine gute Doppelplatte. Bei aller Kraft und Energie, die die Songs ausstrahlen, springt der entscheidende Funke nicht über. Man wird das Gefühl nicht los, dass hier ein bestimmter Eindruck erweckt und eine bestimmte Attitüde rübergebracht werden soll. Leider werden diesem Zweck sowohl die Texte als auch die musikalische Umsetzung insofern nicht gerecht, als es an Überraschungen und Variationen fehlt, so dass der Sprung ins Aussergewöhnliche letztendlich nicht gelingt.
Sad Robot: In Sachen Klang das komplette Gegenstück zu Dead Hippies: äusserst ruhig, sehr verspielt und sphärisch. Streicher, Orchester und Co. spielen hier auf, um eine Stimmung zu erzeugen, die unweigerlich in Erinnerung rufen, dass auch der übelste Rocker mal kuscheln und weinen will.
Allerdings ist auch bei Teil II des Doppelalbums Zurückhaltung eher Mangelware. Von klangmässigen Umsetzung bis hin zur Länge der Songs wird in elf Anläufen jeweils ein klein wenig übertrieben. Hat man stellenweise das Gefühl, einen auf einen Film zugeschnittenen Soundtrack zu hören, entsteht anderenorts der Eindruck, das Stück hätte tatsächlich bereits die Länge eines Films erreicht.
Konzept und Grundidee einer so gegensätzlichen Doppelplatte sind hervorragend, es fehlt bei Dead hippies / Sad robot jedoch ein wenig am Feinschliff und an Innovation.
Tim Rupp
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